Mediengeschichte als Geschichte kommunikativer Figurationen. Überlegungen zur Untersuchung von Identitätskonstruktionen im urbanen Raum
Veröffentlichungsdatum
2014
Autoren
Zusammenfassung
Die Bedeutung der Medien für die Konstituierung von Gesellschaften und damit verbunden für Aushandlungsprozesse von Ordnungen und Normen ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Geschichtswissenschaften geraten. Allerdings ist festzustellen, dass theoriegeleitete Erklärungen von aktuellen Phänomenen aus der Perspektive der Kommunikations- oder Medienwissenschaften nur wenig oder gar nicht in diese historischen Forschungen einfließen. Zugleich wird in der Mediatisierungsforschung zwar immer wieder die Tiefe von Mediatisierung betont, die Übertragbarkeit des Konzeptes auf historische Untersuchungsgegenstände, v.a. in einer längeren Perspektive, ist bisher jedoch kaum erfolgt. Die Möglichkeit hierzu bietet der interdisziplinäre Forschungsverbund Kommunikative Figurationen. Zur medial geprägten Transformation sozialer Wirklichkeiten (Universitäten Bremen und Hamburg). Das historische Teilprojekt Kollektive Identitäten: Raumbezogene Identitätsdiskurse in Hamburg und Leipzig 1919-1975 (Marszolek/Wagner/Robel) versucht im Rahmen dieses Verbundes, komplexe Wechselwirkungen zwischen Medien und Gesellschaft freizulegen. Dabei streben wir an, bisherige Begrenzungen der historischen Medienforschung zumindest partiell zu überwinden. In dem vorliegenden Papier wird nach einer kurzen tour d horizon durch den Forschungsstand zur Mediengeschichte zunächst versucht, eine Brücke zur aktuellen Mediatisierungsforschung zu schlagen. In einem nächsten Schritt werden Desiderata der bisherigen Mediengeschichtsschreibung konstatiert sowie Konzepte und Begriffe einer neueren Kommunikationsgeschichte diskutiert. Hieran anknüpfend schlagen wir die Verwendung des breiter gefassten Mediatisierungsbegriffs auch in medienhistorischen Untersuchungen vor. Um die damit verbundenen komplexen Wechselbeziehungen zwischen medialem und gesellschaftlichem Wandel analytisch greifen zu können, wird das Konzept der kommunikativen Figurationen vorgestellt. In welcher Weise dieser transdisziplinäre Forschungsansatz in historischer Perspektive fruchtbar gemacht werden kann, soll anschließend für die Untersuchung raumbezogener Identitätsdiskurse skizziert werden. Erste Überlegungen zu unserem Projekt dienen dabei u. a. dazu, die Potentiale einer vergleichenden und verflechtenden Perspektive für medienhistorische Forschungen zu beleuchten.
Schlagwörter
Mediengeschichte
;
Kommunikationswissenschaft
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Sozialwissenschaften
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Geschichtswissenschaft
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Kommunikative Figurationen
;
Identitätskonstruktion
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Urbaner Raum
;
Stadtgeschichte
;
Mediengeschichtsschreibung
;
Mediatisierung
;
Transformation
Institution
Fachbereich
Dokumenttyp
Bericht, Report
Band
4
Seitenzahl
27
Zweitveröffentlichung
Nein
Sprache
Deutsch
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Name
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