Die gesellschaftliche Legitimierung von irregulären live-in Arrangements in Privathaushalten. Hegemoniale und ambivalente Darstellungen im deutschen Mediendiskurs
Veröffentlichungsdatum
2019
Autoren
Zusammenfassung
Derzeit leben und arbeiten schätzungsweise 300 000 bis 400 000 Care- Arbeiter*innen in deutschen Privathaushalten, um pflegebedürftige Menschen zu versorgen. Diese sogenannten live-in Arrangements befinden sich in einer rechtlichen Grauzone und sind geprägt von prekären Arbeitsbedingungen, fehlenden sozialen Absicherungen und transnationalen Lebenssituationen. Die vorliegende Studie untersucht, wie diese irregulären live-in Arrangements im Mediendiskurs konstruiert und legitimiert werden und welche Rolle dabei die Kategorien Geschlecht, Ethnizität und Klasse spielen. Im Rahmen einer Wissenssoziologischen Diskursanalyse wurden 224 Zeitungsartikel aus fünf überregionalen Tageszeitungen analysiert.
Im ersten Schritt wurden drei Argumentationsstrukturen herausgearbeitet: Die Skandalisierung fordert eine strafrechtliche Verfolgung der Arrangements; die Problematisierung kritisiert die Arbeits- und Lebenssituationen innerhalb der livein Arrangements; die Normalisierung bildet den hegemonialen Diskurs und konstituiert die Arrangements als akzeptiertes und alternativloses Pflegesetting. Im zweiten Schritt wurde die Darstellung der Care-Arbeiter*innen, Pflegebedürftigen und Angehörigen sowie deren Verhältnis zueinander analysiert. Dieses Verhältnis ist ambivalent und spannungsvoll, es bewegt sich auf einem Spektrum zwischen Familienersatz und Fremdheit, zwischen Hierarchien und Win-Win-Situationen. Im letzten Schritt wird die Narration als sprachliches Mittel des Mediendiskurses dargestellt. Es ist eine Geschichte von einsamen Pflegebedürftigen, erschöpften Angehörigen und liebenswerten, engagierten Care-Arbeiter*innen.
Im ersten Schritt wurden drei Argumentationsstrukturen herausgearbeitet: Die Skandalisierung fordert eine strafrechtliche Verfolgung der Arrangements; die Problematisierung kritisiert die Arbeits- und Lebenssituationen innerhalb der livein Arrangements; die Normalisierung bildet den hegemonialen Diskurs und konstituiert die Arrangements als akzeptiertes und alternativloses Pflegesetting. Im zweiten Schritt wurde die Darstellung der Care-Arbeiter*innen, Pflegebedürftigen und Angehörigen sowie deren Verhältnis zueinander analysiert. Dieses Verhältnis ist ambivalent und spannungsvoll, es bewegt sich auf einem Spektrum zwischen Familienersatz und Fremdheit, zwischen Hierarchien und Win-Win-Situationen. Im letzten Schritt wird die Narration als sprachliches Mittel des Mediendiskurses dargestellt. Es ist eine Geschichte von einsamen Pflegebedürftigen, erschöpften Angehörigen und liebenswerten, engagierten Care-Arbeiter*innen.
Schlagwörter
Pflege
;
Diskursanalyse
;
Care-Arbeiter*innen
Institution
Dokumenttyp
Bericht, Report
Serie(s)
Band
4
Zweitveröffentlichung
Nein
Sprache
Deutsch
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Name
SOCIUM SFB 1342_WorkingPapers_No 4_Storath (1).pdf
Size
668.01 KB
Format
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Checksum
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