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https://doi.org/10.26092/elib/2982
Klienten*innendokumentation der ambulanten Glücksspielsuchtberatungen in Niedersachsen 2017-2023
File | Description | Size | Format | |
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NLS_Trend_2017_23 (1).pdf | 541.19 kB | Adobe PDF | View/Open |
Authors: | Brosowski, Tim Hayer, Tobias |
Abstract: | Der vorliegende Forschungsbericht stellt eine Fortsetzung der jahresbezogenen quantitativen Auswertungen der Beratungsprozesse von Personen mit einem problematischen Glücksspielverhalten sowie ihren Angehörigen aus dem Bundesland Niedersachsen dar. Grundlage dieses kommentierten Tabellenbandes sind das Beratungsjahr 2023 und die standardisierten Angaben von Berater*innen an 24 Standorten des regionalen ambulanten Glücksspielsuchthilfesystems in Niedersachsen. Nach Datenbereinigung fanden insgesamt 998 Fälle bei den statistischen Analysen Berücksichtigung. Hierzu zählten 816 Problemspieler*innen (82%) und 182 Angehörige (18%). Außerdem bietet die Hinzuziehung der Datensätze von weiteren sechs Berichtsjahren (2017-2019, 2020, 2021, 2022) einen breiteren Kontext zur Beschreibung und Interpretation der dokumentierten Merkmale, die seit 2017 digitalisiert mit einem identischen Fragenkatalog erhoben werden. Für das Berichtsjahr 2023 lassen sich auszugsweise folgende Hauptbefunde anführen: (1) Etwa die Hälfte aller Problemspieler*innen wurde über eine Internetsuche auf das Hilfeangebot aufmerksam. (2) Etwas mehr als 40% der Problemspieler*innen benannten Internetglücksspiele (Automatenspiele, Sportwetten, Poker oder Casinospiele) als problemverursachende Glücksspielform. (3) Die mittlere Dauer der Problementwicklung (Störungsalter – Erstkontaktalter) lag über alle Glücksspielformen hinweg bei ca. vier Jahren, die schnellste Problementwicklung ließ sich für Automatenspiele im Internet (M = 2,2 Jahre) beobachten. (4) Fast genau 35% der Problemspieler*innen gaben an, mindestens ein Kind unter 18 Jahren zu haben. (5) Lediglich 22% der Problemspieler*innen wiesen keine Schulden aufgrund des Glücksspielens auf. Weiterführende Analysen über die Jahre hinweg bestätigen, dass einzelne Problemspielformen mit sehr individuellen sozio-demographischen Profilen assoziiert sind. Während zum Beispiel im terrestrischen Setting etablierte Risikofaktoren wie Migrationshintergrund, Erwerbslosigkeit oder geringe formale Bildung häufig noch eine bedeutsame Rolle spielten, zeigten sich diese Faktoren bei Internetglücksspielen erstaunlich selten. Ziel zukünftiger Publikationen zu diesem Trenddatensatz wird es sein, durch multivariate Analyseprozeduren die Theoriebildung und den Erkenntnisgewinn im Bereich der Glücksspielsuchtversorgung anhand der wachsenden Datenbestände kontinuierlich kritisch zu begleiten. |
Keywords: | Glücksspiel; Glücksspielsucht; Klientendokumentation; ambulante Beratung | Issue Date: | 7-May-2024 | Project: | Wissenschaftliche Analyse des Präventions-, Betreuungs- und Versorgungsangebots für problematische und pathologische Glücksspieler*innen und ihre Angehörigen in Niedersachsen. Schwerpunkt: Glücksspielwerbung, Minderjährige und Jugendschutz | Funders: | Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport | Type: | Bericht, Report | Secondary publication: | no | DOI: | 10.26092/elib/2982 | URN: | urn:nbn:de:gbv:46-elib79193 | Institution: | Universität Bremen | Faculty: | Fachbereich 11: Human- und Gesundheitswissenschaften (FB 11) | Institute: | Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) |
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