Sucht im Gehirn? Stellenwert und Implikationen neurobiologischer Erklärungsansätze von Sucht. Eine Studie unter internationalen Suchtforschenden mit quantitativen und qualitativen methodischen Ansätzen.
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Sonstige Titel: | Addiction in the brain? Significance and implications of neurobiological explanations of addiction A study among international addiction researchers with quantitative and qualitative methodological approaches | Autor/Autorin: | Ochterbeck, Doris | BetreuerIn: | Zeeb, Hajo | 1. GutachterIn: | Zeeb, Hajo | Weitere Gutachter:innen: | Schüz, Benjamin | Zusammenfassung: | Diese Arbeit untersucht Auffassungen internationaler Suchtforschender zu Stellenwert und Implikationen der Ergebnisse neurobiologischer Suchtforschung. 190 internationale Suchtforschende nahmen an einer Online-Befragung teil. Mittels Skalen vom Likert-Typ und offenen Fragen (‚mixed methods light‘) wurden ihre Einstellungen erhoben. Schwerpunktthemen waren der Stellenwert von ‚brain-based explanations of addiction‘, deren Implikationen, die Verantwortlichkeit von Betroffenen, der Nutzen neurowissenschaftlicher Suchtforschung sowie die Ausrichtung von Behandlung und Forschung. Die Auswertung der quantitativen Elemente erfolgte deskriptiv (Häufigkeiten und Anteile), die der qualitativen Antworten mittels iterativ induktiver Inhaltsanalyse auf semantischem Level, in zwei Fällen ergänzt durch deduktive Kodieransätze. Die Ergebnisse zeigen, dass gehirnbasierten Erklärungsansätzen von Sucht in vielen Bereichen eine Bedeutung beigemessen wird, jedoch nicht die vorranginge. Eine Ausnahme bildet das Forschungssystem. Hier nimmt der größte Anteil der Studienteilnehmenden eine Dominanz von gehirnbasierten Ansätzen an. Der Nutzen für Prävention und Behandlung wird nicht einheitlich beurteilt. Er kann eher als ‚mixed blessings‘ beschrieben werden. Die Verantwortung für ihre Handlungen wird mit deutlicher Mehrheit den Betroffenen zugeschrieben. Im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung von Suchtforschung wird eine Berücksichtigung von neurowissenschaftlichen Ansätzen im Rahmen eines bio-psycho-sozialen Themenmix bevorzugt. Aus den vorliegenden Ergebnissen kann gefolgert werden, dass sowohl in Prävention als auch in Behandlung von Sucht gehirnbasierte Ansätze eine Rolle spielen sollten, jedoch als Teil einer integrierten bio-psycho-sozialen Gesamtausrichtung. Betroffene bleiben dabei verantwortliche Akteure. Eine Reflexion über die implizite Problemrepräsentation von Sucht und ihre Auswirkungen kann sich als hilfreich erweisen bei der Konzeptionierung von Angeboten und Interventionen. Eine Neuausrichtung der bislang neurowissenschaftlich dominierten Suchtforschung scheint geboten. |
Schlagwort: | Stellenwert und Implikationen neurobiologischer Suchtmodelle | Veröffentlichungsdatum: | 8-Feb-2024 | Dokumenttyp: | Dissertation | DOI: | 10.26092/elib/2876 | URN: | urn:nbn:de:gbv:46-elib77949 | Institution: | Universität Bremen | Fachbereich: | Fachbereich 11: Human- und Gesundheitswissenschaften (FB 11) |
Enthalten in den Sammlungen: | Dissertationen |
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