Ambivalenzen betrieblicher Krisenbewältigung
Veröffentlichungsdatum
2011-07
Autoren
Zusammenfassung
Welche Mechanismen, Maßnahmen und Verfahren haben deutsche Betriebe angewandt, um ihre Beschäftigungspolitiken an die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008
und 2009 anzupassen? Welche Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen auf der
betrieblichen und überbetrieblichen Ebene lassen sich feststellen? Dies waren die
zentralen Fragen eines empirischen Forschungsprojekts, dass sich auf die Beschäftigungspolitiken in Betrieben der Automobil(zuliefer)industrie und Logistik konzentrierte. Die Befunde deuten darauf hin, dass insbesondere der milde Verlauf der Wirtschaftskrise und die ausgiebige Nutzung des Instruments Kurzarbeit das sozialpartnerschaftliche Modell der Arbeitsbeziehungen in Deutschland gestärkt haben. Die betrieblichen Akteure sind – zumindest vorübergehend – „zusammengerückt“ und
haben Lösungen gewählt, die die Kernbelegschaften vor negativen Konsequenzen
und den gestiegenen Marktrisiken bewahrten. Die betrieblichen Beschäftigungspolitiken in der Krise haben somit zu einer Schließung der Kernzone der Beschäftigung beigetragen. Sowohl Managements als auch Betriebsräten und Kernbelegschaften erscheinen Formen atypischer und unsicherer Beschäftigung (Befristungen, Zeitarbeit) teilweise als adäquate Instrumente, um die personalpolitische Flexibilität zu steigern und die Beschäftigungsperspektiven der Kernbelegschaft abzusichern. So ist zu erwarten, dass sich zukünftig die Nutzung atypischer Beschäftigungsverhältnisse und damit die Segmentation von Beschäftigtengruppen verstärkt.
und 2009 anzupassen? Welche Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen auf der
betrieblichen und überbetrieblichen Ebene lassen sich feststellen? Dies waren die
zentralen Fragen eines empirischen Forschungsprojekts, dass sich auf die Beschäftigungspolitiken in Betrieben der Automobil(zuliefer)industrie und Logistik konzentrierte. Die Befunde deuten darauf hin, dass insbesondere der milde Verlauf der Wirtschaftskrise und die ausgiebige Nutzung des Instruments Kurzarbeit das sozialpartnerschaftliche Modell der Arbeitsbeziehungen in Deutschland gestärkt haben. Die betrieblichen Akteure sind – zumindest vorübergehend – „zusammengerückt“ und
haben Lösungen gewählt, die die Kernbelegschaften vor negativen Konsequenzen
und den gestiegenen Marktrisiken bewahrten. Die betrieblichen Beschäftigungspolitiken in der Krise haben somit zu einer Schließung der Kernzone der Beschäftigung beigetragen. Sowohl Managements als auch Betriebsräten und Kernbelegschaften erscheinen Formen atypischer und unsicherer Beschäftigung (Befristungen, Zeitarbeit) teilweise als adäquate Instrumente, um die personalpolitische Flexibilität zu steigern und die Beschäftigungsperspektiven der Kernbelegschaft abzusichern. So ist zu erwarten, dass sich zukünftig die Nutzung atypischer Beschäftigungsverhältnisse und damit die Segmentation von Beschäftigtengruppen verstärkt.
Schlagwörter
Beschäftigungspolitik
;
Atypische Beschäftigungsverhältnisse
Institution
Institute
Dokumenttyp
Bericht, Report
Band
10
Zweitveröffentlichung
Nein
Sprache
Deutsch
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Name
iaw_10.pdf
Size
370.72 KB
Format
Adobe PDF
Checksum
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