Die Kirchenbauten der Columbanischen Mission zwischen 570 und 640
Veröffentlichungsdatum
2021-11-18
Autoren
Zusammenfassung
Der irische Mönch Columban (* um 540, † 615) hat im Auftrag der fränkischen, merowingischen Herrscher eine neue Mönchskultur aufgebaut, die auch eigene bautypologische Phänomene der Klosterkirchen prägte. Diese sind inzwischen durch neue archäologische und bauforschende Untersuchungen als Kanon erkannt. Seit 570/575 entstehen in asketischer Einsamkeit, aber immer in ehemaligen römischen Resten neue Klöster, die Saalkirchen mit rechteckigen Altarräumen besessen haben. Die Breite der Kirchen liegt zwischen 5 und 9 Metern. Der erste Bau war Anagrates (Annegray) 570/575, gefolgt um 580/590 von Luxovium (Luxeuil), dem wichtigsten columbanischen Kloster, sowie um 595 von Fontanas (Fontaine). Diese drei Gründungsbauten liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt und sind inzwischen von der französischen Archäologie erforscht. Diese kanonische Typologie des Saalbaus zeigt sich dann auch bis zum Beginn der karolingischen Herrschaft um 750 bei weiteren columbanischen Gründungen wie auch bei anderen Klosterkirchen. Nachgewiesen ist der Bautypus bei Klöstern, die noch direkt auf Columban zurückgehen, wie Marmoutier 590, Bregenz (Brigantium) 611, Faremoutiers (Eboriacum) 613 oder Remiremont (Habendum) 620. Bei anderen, wie Lure, St. Gallen oder Bèze, ist er zu vermuten. Auch bei zahlreichen späteren Bauten finden sich inzwischen Nachweise über deren ursprüngliche Gestalt, so in Moutier-Grandval (640) oder Stavelot (648) und vielen mehr.
Schlagwörter
Annegray
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Columban
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Frühmittelalterlicher Kirchenbau
;
Irische Mission
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Luxeuil
;
Merowingerzeit
;
Saalkirchen
Verlag
VML Verlag Marie Leidorf
Institution
Dokumenttyp
Artikel/Aufsatz
Band
40
Startseite
515
Endseite
524
Zweitveröffentlichung
Ja
Dokumentversion
Published Version
Sprache
Deutsch
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Name
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