Relikte mittelalterlicher Binnenkolonisation im Bremer Niedervieland
Veröffentlichungsdatum
2021-11-18
Autoren
Zusammenfassung
Die mittelalterliche Binnenkolonisation hat mit holländischer Wasserbautechnik das Landschaftsbild des Bremer Umlands geprägt. In Bremen begann die Kolonisierung im frühen 12. Jh. in der Wümmeniederung. In der zweiten Hälfte des 12. Jh. wurde auch die linke Weserseite kolonisiert. Dabei entstand die Siedlung Stelle im Niedervieland mit ursprünglich 19 Wurten. Drei dieser Wurten wurden im Vorfeld von Bauarbeiten in mehreren Grabungskampagnen ausgegraben. Wurt 17, die „Hove Warf“, war vermutlich der Herrenhof von Stelle. Außer zahlreichen mittelalterlichen Funden wurden dort ein Ringgraben, ein hafenähnliches Becken sowie das Fundament eines turmähnlichen Gebäudes ausgegraben. Wurt 16 wies ein vergleichbares Fundspektrum auf. Auch hier waren Gräben vorhanden. In einem befand sich eine aufwändige Holzkonstruktion aus dem 14. Jh. Die Fundstellen 14 und 15, die sich als eine Wurt herausstellten, hatten ebenfalls vergleichbare Funde und Gräben, zudem ein hafenähnliches Becken wie auf Wurt 17. Im Gegensatz zu den anderen Wurten konnten hier ein Lehmfußboden und Pfostengruben als Gebäudereste aus dem 14. Jh. dokumentiert werden. Die Grabungsbefunde legen den Schluss nahe, dass die Wurten planvoll verlassen worden sind.
Schlagwörter
Binnenkolonisation
;
Landesausbau
;
Wurtenforschung
Verlag
VML Verlag Marie Leidorf
Institution
Dokumenttyp
Artikel/Aufsatz
Band
40
Startseite
403
Endseite
411
Zweitveröffentlichung
Ja
Dokumentversion
Published Version
Sprache
Deutsch
Dateien![Vorschaubild]()
Lade...
Name
34_Boeker_Bremen_OA.pdf
Size
1.75 MB
Format
Adobe PDF
Checksum
(MD5):9646ab0f72097bcaab05515648ffcbd6