Krankenhaustransporte von Pflegeheimbewohner*innen: Eine Analyse der Einflussfaktoren aus der Perspektive von Beteiligten
Datei | Beschreibung | Größe | Format | |
---|---|---|---|---|
Dissertation_Alexandra Pulst_Krankenhaustransporte von Pflegeheimbewohnern.pdf | 1.53 MB | Adobe PDF | Anzeigen |
Autor/Autorin: | Pulst, Alexandra | BetreuerIn: | Schmiemann, Guido | 1. GutachterIn: | Hoffmann, Falk | Weitere Gutachter:innen: | Wolf-Ostermann, Karin | Zusammenfassung: | Hintergrund: Heimbewohner*innen stellen aufgrund ihrer Multimorbidität und Gebrechlichkeit eine vulnerable Patientengruppe dar. Sie werden häufig im Krankenhaus behandelt, dabei gelten einige Fälle als vermeidbar. Die Transportentscheidung ist ein komplexer Prozess, an dem unterschiedliche Beteiligte mitwirken. Die Erfahrungen von Angehörigen sind bislang nur vereinzelt in Studien untersucht. In Deutschland sind besonders die Ansichten von Rettungskräften und Pflegekräften kaum erforscht. Ziel: Die Dissertation zielt darauf ab, Faktoren zu identifizieren, die ungeplante Krankenhaustransporte von Heimbewohner*innen aus der Perspektive von (I) Angehörigen, (II) Rettungskräften und (III) Pflegekräften beeinflussen. Darüber hinaus sollen Verbesserungsmöglichkeiten für die Versorgung aufgezeigt werden. Methoden: (I) In einer systematischen Übersichtsarbeit wurden die Ansichten von Angehörigen und ihr Einbezug bei Krankenhaustransporten untersucht. (II) Mittels Fokusgruppen wurden Rettungskräften aus Bremen/Niedersachsen zu ihren Erfahrungen mit Krankenhaustransporten aus Pflegeheimen befragt sowie Verbesserungspotenziale ermittelt. (III) In einer Beobachtungsstudie wurden durch Pflegekräfte Daten zu Krankenhaustransporten in 14 Pflegeheimen Bremens/ Niedersachsen über 12 Monate erhoben. Ergebnisse: (I) Die Einstellung von Angehörigen zu Transporten variiert je nach Vorerfahrung mit der Heim- bzw. Krankenhausversorgung. Unbekannte Bewohnerwünsche empfinden sie als belastend. Ihr Einbezug in die Entscheidung unterscheidet sich je nach Präferenz und Dringlichkeit der Beschwerden. (II) Rettungskräfte berichten von unzureichender Personalausstattung und –kompetenzen in Heimen, mangelhaften Übergaben sowie der Angst aller Beteiligten vor rechtlichen Konsequenzen eines Nicht-Transports. Transporte aufgrund von Katheterproblemen und bestimmten Stürzen beschreiben sie als vermeidbar. Rechtliche Absicherungen und Standards in Heimen werden von ihnen als notwendig erachtet. (III) Es wurden 535 ungeplante Krankenhaustransporte bei 802 eingeschlossenen Heimbewohner*innen verzeichnet, meist aufgrund eines verschlechterten Allgemeinzustands oder eines Sturzes. In zwei Drittel der Fälle wurden keine Hausärzt*innen in die Entscheidung involviert. Angehörige und andere Betreuungspersonen wurden häufiger informiert als aktiv eingebunden. Die Häufigkeiten variieren stark zwischen den Heimen. Schlussfolgerung: Es bedarf vor allem an strukturellen Maßnahmen zur Reduktion von ungeplanten Krankenhaustransporten aus Pflegeheimen. Eine besondere Relevanz kommt der Verbesserung der personellen Situation in Heimen, der Zusammenarbeit mit Hausärzt*innen und der Etablierung von „Advance Care Planning“ (ACP) zu. |
Schlagwort: | Pflegeheim; Krankenhaus; Notaufnahme; Einflussfaktoren; Entscheidung; Angehörige; Rettungskräfte; Pflegekräfte | Veröffentlichungsdatum: | 7-Jun-2021 | Dokumenttyp: | Dissertation | Zweitveröffentlichung: | no | DOI: | 10.26092/elib/1068 | URN: | urn:nbn:de:gbv:46-elib52726 | Institution: | Universität Bremen | Fachbereich: | Fachbereich 11: Human- und Gesundheitswissenschaften (FB 11) |
Enthalten in den Sammlungen: | Dissertationen |
Seitenansichten
328
checked on 27.11.2024
Download(s)
546
checked on 27.11.2024
Google ScholarTM
Prüfe
Diese Ressource wurde unter folgender Copyright-Bestimmung veröffentlicht: Lizenz von Creative Commons