Strukturalismus/Poststrukturalismus
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Struve_Strukturalismus_Poststrukturalismus_2022_accepted-version.pdf | 327.48 kB | Adobe PDF | Anzeigen |
Autor/Autorin: | Struve, Karen | Zusammenfassung: | Wird die Idylle in der Forschung oftmals in ihrem Funktionszusammenhang mit gesellschaftspolitischen Kontexten gesehen, gehen strukturalistische und poststrukturalistische Zugänge, wie sie sich seit den 1960er Jahren auch als kritische Positionierung gegenüber hermeneutischen Zugriffen ausgebildet haben, einen anderen Weg. Vor dem Hintergrund des linguistic turn, der durch die Bezugnahme auf Ferdinand de Saussures Zeichenmodelle in diversen kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen Einzug hält und u. a. Skepsis gegenüber mimetischen wie gesellschaftspolitischen Funktionalisierungen artikuliert, entstehen literaturwissenschaftliche Methoden wie etwa die Narratologie oder, als theoretisch-terminologische Rahmung, die Überlegungen zu Inter- bzw. Transtextualität nach Gérard Genette. Hier werden Raster für (weitestgehend textimmanente) Strukturanalysen entwickelt, die insbesondere Äquivalenz- und Oppositionsstrukturen in den Blick nehmen, die Verklammerung von Inhalts- (histoire) und Formebene (discours) anvisieren und sich – im Zuge einer angestrebten ‚Verwissenschaftlichung‘ der Literaturwissenschaften – durch eine ausdifferenzierte Terminologie auszeichnen. Eher zögerlich gerät dabei auch die Idylle in den Blick und führt in der Forschung zu einem gewissen, überraschenden Widerspruch: Einerseits stehen Idyllen-Analysen nicht im Zentrum des strukturalistischen Interesses, da sie sich nicht auf ein kontext- oder subjektunabhängiges Set an Merkmalen reduzieren ließen: „Was sich hier jeweils als idyllisch beschreiben lässt, scheint kein Bündel an Merkmalen zu sein, über die ein Ort, eine biographische Lebensspanne oder eine Landschaft verfügt oder eben nicht“ (Gerstner/Riedel 2018a, 8). Andererseits aber erweisen sich Idyllen-Texte für strukturalistische Analysen als besonders fruchtbar. Die auf eine lange literaturhistorische Tradition zurückblickende Gattung bietet eine Fülle von textimmanenten Oppositionspaaren, die das Idyllische signifikant prägen: Außen und Innen, Natur und Mensch, Harmonie und Bedrohung, Bild und Text, Vergangenheit und Gegenwart, Poetisierung und Trivialisierung etc. |
Schlagwort: | Strukturalismus; Poststrukturalismus; Idyllen-Forschung | Veröffentlichungsdatum: | 9-Dez-2022 | Verlag: | J. B. Metzler | Zeitschrift/Sammelwerk: | Handbuch Idylle | Startseite: | 333 | Endseite: | 338 | Dokumenttyp: | Artikel/Aufsatz | ISBN: | 9783476058645 | Zweitveröffentlichung: | yes | Dokumentversion: | Postprint | DOI: | 10.26092/elib/2915 | URN: | urn:nbn:de:gbv:46-elib78336 | Institution: | Universität Bremen | Fachbereich: | Fachbereich 10: Sprach- und Literaturwissenschaften (FB 10) |
Enthalten in den Sammlungen: | Forschungsdokumente |
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