Asmara – Eine modernistische afrikanische Stadt im Spannungsfeld von touristischen Potenzialen und kolonialem Erbe

Die Stadtlandschaft von Asmara, der Hauptstadt von Eritrea, ist als UNESCO-Welterbe ein außergewöhnliches Phänomen, das aus sozialkonstruktivistischer Perspektive betrachtet aus Projektionen gebildet wird, die durch verschiedene historische Epochen – unter anderem der italienischen Kolonialzeit – mit spezifischen Machtansprüchen auslöst werden. Mit dem touristischen Blick wird Asmara auch als Destination gesehen. Doch dieser ist nur eine Facette der möglichen Wahrnehmungen der Stadt, sowohl aus der Perspektive der Reisenden als auch der Einheimischen. Darüber hinaus ist die Stadtlandschaft von Asmara ein Ergebnis soziokultureller Determinanten, die sich wie Schichten auf die Stadt legen und sehr unterschiedliche kognitive, ästhetische und auch emotionale Vorstellungen auslösen. Vor dem Hintergrund der architektonischen Einzigartigkeit und der gleichzeitigen kolonialen Prägung dieser Stadtlandschaft sollen in diesem Beitrag die Potenziale einer touristischen Nutzung Asmaras aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive diskutiert werden. Dabei wird auch der Frage von Macht und Legitimität einer möglichen touristischen Entwicklung nachgegangen.