Record-Linkage Studien in der Strahlenepidemiologie - Möglichkeiten, Herausforderungen und Perspektiven
Veröffentlichungsdatum
2023-02-06
Autoren
Betreuer
Gutachter
Zusammenfassung
Der Mensch ist in seinem Alltag unweigerlich natürlicher sowie menschlich geschaffener
Strahlung ausgesetzt. Aufgrund der steigenden Exposition gegenüber ionisierender Strahlung in verschiedenen Lebensbereichen und Personengruppen in den letzten Jahrzehnten erhält die verlässliche Quantifizierung von Strahlenrisiken und darauf beruhende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und spezieller Berufsgruppen eine stetig zunehmende gesellschaftliche Bedeutung. Durch die beachtlichen Wachstumsraten von elektronischen Gesundheits- und Überwachungsdaten in Deutschland werden kontinuierlich immer umfangreichere Sekundär- und
Registerdatenbestände von exponierten Patient*innen- und Personengruppen für
strahlenepidemiologische Forschung zugänglich und ermöglichen dadurch weitere
Evidenzgenerierung von Ursachen und Wirkungen in unterschiedlichen Kontexten.
Übergreifendes Ziel dieser Dissertation war, Möglichkeiten und methodische Herausforderungen von strahlenepidemiologischen Record-Linkage Studien in Deutschland in Zeiten von „Big Data“ mit ihren neuen Datenverfügbarkeiten und Verknüpfungsmöglichkeiten zu untersuchen. In den drei Hauptpublikationen dieser Dissertation wurden zum einen Beschäftigtendaten einer großen deutschen Berufskohorte des fliegenden Personals mit Expositionsdaten des Strahlenschutzregisters verknüpft, wodurch erstmals individuelle Expositionsabschätzungen sowie Risikoauswertungen für alle Kohortenmitglieder möglich waren. Klinikdaten einer Kohorte von CT-exponierten, krebsfreien Kindern und Jugendlichen wurden mit einem kleinräumlichen Deprivationsindex erweitert, um den Einfluss des sozioökonomischen Status auf die CT-Untersuchungshäufigkeit abzuschätzen. Zudem erfolgte eine Verknüpfung von im Rahmen der Machtbarkeitsphase der NAKO Gesundheitsstudie erhobenen Fragebogendaten mit GKV-Routinedaten der Studienteilnehmenden, um die Validität der selbstberichteten radiologischen Untersuchungen zu überprüfen. Die Studien zeigten, dass durch die Verknüpfung bestehender Kohortendaten mit verschiedenen Sekundär- und Registerdatenbeständen verbesserte Abschätzungen strahlenassoziierter Risiken in verschiedenen Personengruppen und Expositionssituationen realisiert werden konnten und zu einer insgesamt verbesserten Studienqualität beitrugen.
Aktuelle Aktivitäten zum Aufbau und Förderung von nationalen Forschungsdateninfrastrukturen sowie parallele Entwicklungen in Richtung einer systematischen, registerbasierten Erfassung von Strahlenexpositionen und Outcomes in Deutschland bilden die Basis für eine nachhaltige, zugängliche sowie zunehmend vernetzte Forschungsdatenlandschaft und eröffnen perspektivisch zunehmend verbesserte Möglichkeiten für strahlenepidemiologische Studien, vor allem im Niedrigdosisbereich.
Strahlung ausgesetzt. Aufgrund der steigenden Exposition gegenüber ionisierender Strahlung in verschiedenen Lebensbereichen und Personengruppen in den letzten Jahrzehnten erhält die verlässliche Quantifizierung von Strahlenrisiken und darauf beruhende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und spezieller Berufsgruppen eine stetig zunehmende gesellschaftliche Bedeutung. Durch die beachtlichen Wachstumsraten von elektronischen Gesundheits- und Überwachungsdaten in Deutschland werden kontinuierlich immer umfangreichere Sekundär- und
Registerdatenbestände von exponierten Patient*innen- und Personengruppen für
strahlenepidemiologische Forschung zugänglich und ermöglichen dadurch weitere
Evidenzgenerierung von Ursachen und Wirkungen in unterschiedlichen Kontexten.
Übergreifendes Ziel dieser Dissertation war, Möglichkeiten und methodische Herausforderungen von strahlenepidemiologischen Record-Linkage Studien in Deutschland in Zeiten von „Big Data“ mit ihren neuen Datenverfügbarkeiten und Verknüpfungsmöglichkeiten zu untersuchen. In den drei Hauptpublikationen dieser Dissertation wurden zum einen Beschäftigtendaten einer großen deutschen Berufskohorte des fliegenden Personals mit Expositionsdaten des Strahlenschutzregisters verknüpft, wodurch erstmals individuelle Expositionsabschätzungen sowie Risikoauswertungen für alle Kohortenmitglieder möglich waren. Klinikdaten einer Kohorte von CT-exponierten, krebsfreien Kindern und Jugendlichen wurden mit einem kleinräumlichen Deprivationsindex erweitert, um den Einfluss des sozioökonomischen Status auf die CT-Untersuchungshäufigkeit abzuschätzen. Zudem erfolgte eine Verknüpfung von im Rahmen der Machtbarkeitsphase der NAKO Gesundheitsstudie erhobenen Fragebogendaten mit GKV-Routinedaten der Studienteilnehmenden, um die Validität der selbstberichteten radiologischen Untersuchungen zu überprüfen. Die Studien zeigten, dass durch die Verknüpfung bestehender Kohortendaten mit verschiedenen Sekundär- und Registerdatenbeständen verbesserte Abschätzungen strahlenassoziierter Risiken in verschiedenen Personengruppen und Expositionssituationen realisiert werden konnten und zu einer insgesamt verbesserten Studienqualität beitrugen.
Aktuelle Aktivitäten zum Aufbau und Förderung von nationalen Forschungsdateninfrastrukturen sowie parallele Entwicklungen in Richtung einer systematischen, registerbasierten Erfassung von Strahlenexpositionen und Outcomes in Deutschland bilden die Basis für eine nachhaltige, zugängliche sowie zunehmend vernetzte Forschungsdatenlandschaft und eröffnen perspektivisch zunehmend verbesserte Möglichkeiten für strahlenepidemiologische Studien, vor allem im Niedrigdosisbereich.
Schlagwörter
Strahlenepidemiologie
;
Record-Linkage
;
Big Data
;
Primärdaten
;
Registerdaten
;
GKV-Routinedaten
Institution
Dokumenttyp
Dissertation
Sprache
Deutsch
Dateien![Vorschaubild]()
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Name
Dissertation_20221010_gesamt_final_2023_pdfa.pdf
Size
1.74 MB
Format
Adobe PDF
Checksum
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