Italienische Kolonialtoponyme: Geschichte und linguistische Analyse
Veröffentlichungsdatum
2020-04-03
Autoren
Betreuer
Gutachter
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht italienische koloniale Exonyme in den ehemaligen afrikanischen Kolonien. Die Studie ist wie folgt aufgebaut: Nach einer Einführung in die Grundlagen der Forschungsarbeit (theoretischer Rahmen, Methodologie und Datengrundlage), werden funktionale Eigenschaften der Kolonialtoponyme untersucht. Im Weiteren werden die strukturellen Eigenschaften der Exonyme analysiert und aus semantischer Sicht klassifiziert: Makro- und Mikrotoponyme werden nach ihren funktionalen, strukturellen und semantischen Eigenschaften getrennt untersucht. Bei den Mikrotoponymen werden vor allem die Hodonyme berücksichtigt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutig die diachrone Variation in den Benennungspraktiken. So ist festzustellen, dass während der liberalen Phase des italienischen Kolonialismus die Verwendung von Exonymen mit orientierender und deskriptiver Funktion deutlich häufiger vorkommt als die der Exonyme mit Gedenkfunktion. Darüber hinaus zeigt sich der kausale Zusammenhang zwischen funktionalen und strukturell-semantischen Eigenschaften während der liberalen Zeit, wobei eine größere Anzahl eingliedriger Strukturen von Exonymen als Klassifikatoren und eine geringere Anthropisierung der Toponymie auftritt. In der ersten faschistischen Phase und noch ausgeprägter in der zweiten kehren sich diese Tendenzen um.
Der onomaturgische Wandel in der italienischen Kolonialexonymie ist auch als diatopisch zu beschreiben, da es einen starken Unterschied zwischen den Kolonien Nordafrikas und Ostafrikas gibt. Dieser äußert sich weniger in den strukturellen Eigenschaften, die enger mit der Kategorie der Referenz verknüpft sind, sondern stärker in den Benennungspraktiken, die sich in der Gedächtnisfunktion ergeben.
Die Ergebnisse der Studie, die bereits auf makroexonymischer Ebene deutlich werden, sind umso offensichtlicher auf hodonymischer Ebene, wo der Prozess der Anthropisierung und Italianisierung der Toponyme der Kolonialstädte noch bedeutender ist.
Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutig die diachrone Variation in den Benennungspraktiken. So ist festzustellen, dass während der liberalen Phase des italienischen Kolonialismus die Verwendung von Exonymen mit orientierender und deskriptiver Funktion deutlich häufiger vorkommt als die der Exonyme mit Gedenkfunktion. Darüber hinaus zeigt sich der kausale Zusammenhang zwischen funktionalen und strukturell-semantischen Eigenschaften während der liberalen Zeit, wobei eine größere Anzahl eingliedriger Strukturen von Exonymen als Klassifikatoren und eine geringere Anthropisierung der Toponymie auftritt. In der ersten faschistischen Phase und noch ausgeprägter in der zweiten kehren sich diese Tendenzen um.
Der onomaturgische Wandel in der italienischen Kolonialexonymie ist auch als diatopisch zu beschreiben, da es einen starken Unterschied zwischen den Kolonien Nordafrikas und Ostafrikas gibt. Dieser äußert sich weniger in den strukturellen Eigenschaften, die enger mit der Kategorie der Referenz verknüpft sind, sondern stärker in den Benennungspraktiken, die sich in der Gedächtnisfunktion ergeben.
Die Ergebnisse der Studie, die bereits auf makroexonymischer Ebene deutlich werden, sind umso offensichtlicher auf hodonymischer Ebene, wo der Prozess der Anthropisierung und Italianisierung der Toponyme der Kolonialstädte noch bedeutender ist.
Schlagwörter
Kolonialtoponomastik
;
Italienische Exonyme
;
Koloniale Benennungspraktiken
;
Ehemalige italienische Kolonien in Africa
;
Makrotoponyme
;
Mikrotoponyme
;
Italienische Hodonyme
Institution
Dokumenttyp
Dissertation
Zweitveröffentlichung
Nein
Sprache
Italienisch
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Name
Paolo Miccoli_Dissertation.pdf
Size
3.84 MB
Format
Adobe PDF
Checksum
(MD5):dd291dc88003a2006ff88cf900440a78