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https://doi.org/10.26092/elib/296
Genetische Inkompatibilität und Partnerwahl parasitärer Schlupfwespen
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Other Titles: | Genetic incompatibility and mate choice in parasitic wasps | Authors: | Christ, Stefan | Supervisor: | Hoffmeister, Thomas S. | 1. Expert: | Rohlfs, Marko | Experts: | Diekmann, Martin | Abstract: | Die parasitäre Schlupfwespe Bracon brevicornis (WESMAEL, 1838) (Hymenoptera: Braconidae) besitzt ein komplementäres Geschlechtsbestimmungs-System bei dem die Weibchen einen diploiden und die Männchen einen haploiden Genotyp besitzen. Durch Übereinstimmung geschlechtsbestimmender Allele können darüber hinaus lebensfähige diploide Männchen auftreten. Das Auftreten dieser diploiden Männchen reduziert die Fitness der Muttertiere und wirkt sich somit auch auf die Populationsdynamik aus. Insbesondere für kleine oder isolierte Gemeinschaften kann sich infolgedessen das Aussterberisiko im ungünstigsten Fall dramatisch erhöhen. Analog zu anderen Hautflügler-Arten wird vermutet, dass sich der individuelle Genotyp sowie die Kompatibilität zwischen Paarungspartnern auf das Verhalten der Wespen auswirken. Hierbei wurde ein potentieller Zusammenhang zwischen der genetischen Kompatibilität von Individuen und dem Partnerwahlverhalten für Braconiden bislang nicht erforscht. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher im ersten Teilabschnitt mit dem „aktiven Verhaltensmechanismus“ der Partnerwahl als direkte Folge genetischer Kompatibilität. Daran anknüpfend wird das Phänomen der verzögerten Paarungsbereitschaft als „passiver Mechanismus“ untersucht. Die von mir durchgeführten Versuche zeigen, dass die Weibchen der Schlupfwespenart B. brevicornis nicht gegen eng verwandte Paarungspartner diskriminieren. Obwohl Paarungen zwischen eng verwandten Wespen ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten diploider Söhne aufweist wurden keine Hinweise auf ein selektives Partnerwahlverhalten (der Weibchen) gefunden. Allerdings wurde im Experiment beobachtet, dass sich nicht eng miteinander verwandte Tiere deutlich rascher verpaaren als Geschwister. Die Versuche konnten darüber hinaus eine, sowohl vom Geschlecht als auch dem Alter der Wespen abhängige, zeitlich verzögerte Paarungsbereitschaft nachweisen, welche die Verpaarung von Geschwistern am Schlupfort verhindern kann. Die tendenzielle Dauer der Paarungshemmung wird vermutlich von den Muttertieren an die weiblichen Nachkommen vererbt. Die Resultate meiner Forschung deuten darauf hin, dass indirekte (Verhaltens-)Mechanismen den Erhalt der genetischen Diversität und somit der Stabilität einer Population bei B. brevicornis erheblich stärker beeinflussen als bislang angenommen. |
Keywords: | Schlupfwespen; Hymenoptera; Brackwespen; Bracon brevicornis; genetische Inkompatibilität; Verpaarung; Paarungsbereitschaft; diploid; biologischer Pflanzenschutz; parasitic wasp; Hymenoptera; genetic incompatibility; mating; mate choice; mating readiness; biocontrol; matched mating | Issue Date: | 1-Sep-2020 | Type: | Dissertation | Secondary publication: | no | DOI: | 10.26092/elib/296 | URN: | urn:nbn:de:gbv:46-elib44997 | Institution: | Universität Bremen | Faculty: | Fachbereich 02: Biologie/Chemie (FB 02) |
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