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Zitierlink DOI
10.26092/elib/296

Genetische Inkompatibilität und Partnerwahl parasitärer Schlupfwespen

Veröffentlichungsdatum
2020-09-01
Autoren
Christ, Stefan  
Betreuer
Hoffmeister, Thomas S.  
Gutachter
Diekmann, Martin  
Zusammenfassung
Die parasitäre Schlupfwespe Bracon brevicornis (WESMAEL, 1838) (Hymenoptera: Braconidae) besitzt ein komplementäres Geschlechtsbestimmungs-System bei dem die Weibchen einen diploiden und die Männchen einen haploiden Genotyp besitzen. Durch Übereinstimmung geschlechtsbestimmender Allele können darüber hinaus lebensfähige diploide Männchen auftreten. Das Auftreten dieser diploiden Männchen reduziert die Fitness der Muttertiere und wirkt sich somit auch auf die Populationsdynamik aus. Insbesondere für kleine oder isolierte Gemeinschaften kann sich infolgedessen das Aussterberisiko im ungünstigsten Fall dramatisch erhöhen.
Analog zu anderen Hautflügler-Arten wird vermutet, dass sich der individuelle Genotyp sowie die Kompatibilität zwischen Paarungspartnern auf das Verhalten der Wespen auswirken. Hierbei wurde ein potentieller Zusammenhang zwischen der genetischen Kompatibilität von Individuen und dem Partnerwahlverhalten für Braconiden bislang nicht erforscht. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher im ersten Teilabschnitt mit dem „aktiven Verhaltensmechanismus“ der Partnerwahl als direkte Folge genetischer Kompatibilität. Daran anknüpfend wird das Phänomen der verzögerten Paarungsbereitschaft als „passiver Mechanismus“ untersucht.

Die von mir durchgeführten Versuche zeigen, dass die Weibchen der Schlupfwespenart B. brevicornis nicht gegen eng verwandte Paarungspartner diskriminieren. Obwohl Paarungen zwischen eng verwandten Wespen ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten diploider Söhne aufweist wurden keine Hinweise auf ein selektives Partnerwahlverhalten (der Weibchen) gefunden. Allerdings wurde im Experiment beobachtet, dass sich nicht eng miteinander verwandte Tiere deutlich rascher verpaaren als Geschwister. Die Versuche konnten darüber hinaus eine, sowohl vom Geschlecht als auch dem Alter der Wespen abhängige, zeitlich verzögerte Paarungsbereitschaft nachweisen, welche die Verpaarung von Geschwistern am Schlupfort verhindern kann. Die tendenzielle Dauer der Paarungshemmung wird vermutlich von den Muttertieren an die weiblichen Nachkommen vererbt. Die Resultate meiner Forschung deuten darauf hin, dass indirekte (Verhaltens-)Mechanismen den Erhalt der genetischen Diversität und somit der Stabilität einer Population bei B. brevicornis erheblich stärker beeinflussen als bislang angenommen.
Schlagwörter
Schlupfwespen

; 

Hymenoptera

; 

Brackwespen

; 

Bracon brevicornis

; 

genetische Inkompatibilität

; 

Verpaarung

; 

Paarungsbereitschaft

; 

diploid

; 

biologischer Pflanzenschutz

; 

parasitic wasp

; 

Hymenoptera

; 

genetic incompatibility

; 

mating

; 

mate choice

; 

mating readiness

; 

biocontrol

; 

matched mating
Institution
Universität Bremen  
Fachbereich
Fachbereich 02: Biologie/Chemie (FB 02)  
Dokumenttyp
Dissertation
Zweitveröffentlichung
Nein
Sprache
Deutsch
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Name

Dissertation-StefanChrist.pdf

Size

39.25 MB

Format

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(MD5):bf7f581692a56a9484c36b4197400876

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