Sprachliches Verhalten von Schülerinnen und Schülern zwischen den Dimensionen Freizeit und Schule

Abstract

Die explorative Studie richtet ihr Interesse auf den Zusammenhang und damit zugleich die Unterschiede zwischen mündlichen, schriftlichen und digitalen Äußerungsformen von Schüler*innen. Aus der gegenwärtigen Fachdidaktik abgeleitete Hypothesen werden mit den Ergebnissen einer linguistischen Korpusanalyse innerhalb zweier Alterskohorten verglichen. Im Zentrum steht dabei die Frage, in welcher Hinsicht extraschulische, digitale schriftliche Äußerungen bei Kindern und Jugendlichen andere sprachliche Merkmale oder einen anderen Entwicklungsstand als intraschulische Schriftäußerungen zeigen. Ist die ,freizeitliche‘ Kommunikation anti-institutionell oder bildet sie eine Parallel-Institution flexibler Normen durch einen sprachlichen common ground? Für den Deutschunterricht zeigt sich, dass allein die Prämisse, basale Muster traditioneller Schriftlichkeit in ihrer Kontinuität zu vermitteln und digitale Alltagsschriftlichkeit zu ignorieren, keine Dignität mehr verleiht.