Ausländerdiskriminierung durch Außenkontrollen im Arbeitsmarkt? Fallstudienbefunde – Herausforderungen – Gestaltungsoptionen
Veröffentlichungsdatum
2002
Autoren
Zusammenfassung
Welche Schwerpunkte werden bei Außenkontrollen im deutschen Arbeitsmarkt gesetzt? In der Tradition der empirischen Verwaltungsforschung untersuchen wir am Beispiel der Außendienstprüfgruppe Bau in Berlin, welche Ziele Außenkontrollen verfolgen, wo Entscheidungsspielräume bestehen und wie sie ausgefüllt werden. Während der gesetzliche Auftrag die Aufdeckung verschiedener Verstöße verlangt, identifizieren wir als politisches Ziel eine Priorisierung der Verfolgung illegaler Ausländerbeschäftigung und als informelles Ziel der Arbeitsamtsmitarbeiter eine Verfolgung von Arbeitgebern. Während sich das politische Ziel vor allem auf die Auswahl der Baustellen auswirkt, wirkt sich das informelle Ziel bei späteren Arbeitsschritten auf die Ausnutzung von Entscheidungsspielräumen aus. Es wird deutlich, dass Arbeitnehmer, die nach Aussehen und Sprache als fremd eingestuft werden, häufiger kontrolliert werden als ‚deutsch’ wirkende Personen. Die Analyse zeigt, dass dies eher durch erfolgsorientierte Creaming-Routinen als durch Mitarbeitervorurteile erklärt werden kann. Abschließend wird reflektiert, ob derartige Auswahlroutinen in einer Einwanderungsgesellschaft als diskriminierend betrachtet werden können. Es werden Überlegungen zur Vermeidung ethnisch determinierter Routinen bei Arbeitsmarktkontrollen zur Diskussion gestellt.
Schlagwörter
Diskriminierung
;
Arbeitsmarkt
;
Migration
Verlag
Kohlhammer
Institution
Dokumenttyp
Artikel/Aufsatz
Zeitschrift/Sammelwerk
Band
35
Heft
2
Startseite
254
Endseite
270
Zweitveröffentlichung
Ja
Dokumentversion
Published Version
Lizenz
Sprache
Deutsch
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Name
Cyrus_Vogel_Auslaenderdiskriminierung durch Außenkontrollen im Arbeitsmarkt_2002_published-version.pdf
Size
1.58 MB
Format
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