Tourismus und Lebensqualität: Wahrgenommene Belastungen und adaptive Strategien der Einwohner:innen in Kühlungsborn

Tourismus bewirkt nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen für Einwohner:innen in Destinationen. Diese Studie untersucht basierend auf qualitativen Interviews mit Einwohner:innen in Kühlungsborn, wie diese den Tourismus und seine Auswirkungen erleben, welchen Einfluss dieser auf ihre wahrgenommene Lebensqualität hat und welche Anpassungsstrategien angewendet werden, um mit touristischen Auswirkungen umzugehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einwohner:innen persönliche Vor- und Nachteile wahrnehmen, wobei negative Auswirkungen nicht immer als Belastung betrachtet werden. Verhaltensmäßige und kognitive Anpassungsstrategien sind dabei zentral, um die Belastungswahrnehmung zu reduzieren. Somit wird wahrgenommen, dass der Tourismus einen positiven und negativen Einfluss auf die eigene Lebensqualität hat. Für einige überwiegen die Vorteile, andere sehen positive und negative Aspekte ausgeglichener. Ein negativer Einfluss auf die Lebensqualität wird durch Anpassungsstrategien und das Höhergewichten von Vorteilen verhindert. Zwar sind Anpassungsstrategien kurzfristig wirksam gegenüber Belastungen, mit weiterem Wachstum könnten sie allerdings an Grenzen stoßen. Eine nachhaltige Tourismusentwicklung, die die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Lebensqualität der Einwohner:innen langfristig stützt, ist daher zentral.