Härtungsverhalten von Klebstoffen im Offshore-Bereich für die Anwendung auf maritimen Beschichtungen

Die Offshore-Infrastruktur bietet Potenzial für den Ausbau von Offshore-Windenergie und trägt damit maßgeblich zur Energiewende bei. Nachrüstungen oder Montagen erfordern kontinuierlich die Entwicklung und Validierung neuer Technologien. Aufgrund dieser hohen Varianz im Anlagendesign, immer größer werdenden Bauwerke und dem fortschreitenden Stand der Technik, werden häufig Sekundärstrukturen im Feld nachgerüstet. Durch das Kleben von Halterungen werden nachteilige Effekte wie Bauteilverzug, Gefügeänderungen und Schäden am Stahl oder an der Korrosionsschutzbeschichtung der Primärstruktur vermieden. Die Klebtechnik ermöglicht einen Verbund mit dem Baustahl und der Beschichtung. Für den Nachweis wurde zunächst das thermische und mechanische Verhalten von Klebstoffen, sowohl unter atmosphärischen Umgebungsbedingungen als auch in künstlichem Meerwasser, detailliert untersucht. Der Vorteil des Klebstoff-Benchmarks bestand darin, dass eine Vielzahl an Klebstoffen systematisch auf eine geringe Anzahl reduziert wurde. Dabei wurden die leistungsfähigsten und geeignetsten Optionen für die spezifischen Anforderungen identifiziert. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Nachweis der Haftfestigkeit der Klebung nach dem Injektionsprozess der Halterungen unter Alterungsbedingungen. Hierbei wurden sowohl Freibewitterungen als auch entwickelte Laboralterungsszenarien im Nordseelabor erfolgreich durchgeführt. Die Beständigkeit der geklebten Halterungen wurde nachgewiesen. Teils niedrige Temperaturen erschweren das Härtungsverhalten von Klebstoffen im Offshore-Bereich. Eine Etablierung der induktiven Erwärmung der Klebung ermöglichte eine gezielte und reproduzierbare Härtung der Klebstoffe. Dafür wurden spezialisierte Induktoren und Induktionsprogramme entwickelt, angewendet und validiert. Die Induktoren sind speziell für den Einsatz im Offshore-Bereich konzipiert. Die Qualität der Klebungen wurde signifikant gesteigert.